Geschichte, Ziele und Aufgaben...
Archiv der polnischen Untergrundbewegung in London
Das Studium Polski Podziemnej (SPP) entstand im Jahr 1947 in London als eine archivalische und wissenschaftliche Einrichtung. Unter ihrer Obhut befinden sich historische Materialien zu der polnischen Untergrundbewegung (Zivilverwaltung und Heimatarmee) aus der Zeit des zweiten Weltkriegs und der ersten Nachkriegsjahre...
Zu den prominenten Gründern des SPP gehörten Tadeusz Bór-Komorowski, Kazimierz Iranek-Osmecki, Antoni Monter-Chruściel, Andrzej Pomian, Tadeusz Żenczykowski, Tadeusz Pełczyński und viele andere Hauptpersonen aus dem polnischen Untergrund.
Seit 1948 ist der Sitz des SPP das Haus Nummer 11 auf der Leopold Road in London W5, im Stadtteil Ealing im Westen von London. Im Lauf der vergangenen sechs Dekaden sind in diesem Haus Hunderte, wenn nicht Tausende von Personen ein- und ausgegangen, die mehr oder weniger mit dem SPP verbunden waren; darunter Militärhistoriker, Politiker, Filmschaffende und willkürliche Personen aus Polen oder auch von ausserhalb, die Spuren ihrer Nächsten suchten und denen die Erinnerung an den polnischen Untergrundstaat und die Heimatarmee nicht gleichgültig waren.
Seine Entwicklung und seine über 60 Jahre dauernde Tätigkeit verdankt das SPP vor allem der selbstlosen Arbeit, Hingabe und Ausdauer von drei Generationen polnischer Emigration in Grossbritannien. Eine Gestalt, die besondere Aufmerksamkeit verdient, ist Frau Halina Czarnocka: langjährige Direktorin, Archivarin und Sekretärin in einer Person.
Mit der Zeit und dem Generationenwechsel beschloss der damalige Vorstand des SPP im März 1988, sich mit dem gleichgesinnten Polnischen Institut und Gen. Sikorski-Museum
(PISM) zu verbinden, unter Beibehalt einer gewissen Autonomie im Handeln.
Unsere Mission
Archiv: Sammlung, Sicherung, Aufbereitung und Erschliessung von historischen Akten zur Geschichte von Untergrund-Polen
Bibliothek: Sammlung von Druckschriften zur gleichen oder angenäherten Thematik
Veröffentlichungen über Untergrund-Polen
Popularisierung von historischem Wissen über Polen in den Jahren 1939-1956
Die Arbeiten des SPP dauern ununterbrochen. Ausser den alltäglichen Aufgaben, wie Beantworten von Anfragen zur polnischen oder Familiengeschichte, haben die Angestellten und Voluntäre ein vieljähriges Projekt: die Digitalisierung der Archivbestände, ermöglicht durch Zusammenarbeit mit ähnlichen Institutionen in und ausserhalb Polens. Hilfe für das SPP kommt von dem polnischen Ministerium für Kultur und Nationalerbe (MKiDN), der Generaldirektion der Staatsarchive (NDAP) und dem Institut für Nationales Gedenken (IPN). Diese Institutionen schicken vor allem auch professionelle Archivare und Informatiker zur Mitarbeit in das SPP.
Im Rahmen der schon seit über 30 Jahren tätigen Stehenden Konferenz der polnischen Museen, Archive und Bibliotheken im Westen (MABPZ) besteht ein dauernder Austausch von Erfahrungen und Wissen mit den institutionellen Mitgliedern dieser Organisation, darunter dem Pilsudski-Institut in New York, dem Polenmuseum in Rapperswil, oder auch den Polnischen Bibliotheken in Paris, London und Montreal.
In 2003 wurde das SPP von dem Institut für Nationales Gedenken (IPN) zum Preisträger mit dem Titel “Kustos des nationalen Gedenkens” ernannt, als Anerkennung seines Anteils an der Erhaltung des polnischen Kulturerbes ausserhalb von Polen. Das SPP als Institution wie auch seine Mitarbeiter sind vielmals mit staatlichen Auszeichnungen geehrt worden, unter anderem Polonia Restituta, Pro Memoria und dem Verdienstorden für die polnische Kultur.
Die Gründergeneration des SPP verlässt uns langsam, aber eine junge Generation, die schubweise auf die britischen Inseln auswanderte, beginnt sie zu vertreten. Es ändern sich die Generationen, es ändert sich die Arbeitsweise, aber des SPP überlebt und wird weiter dauern, solange Menschen bereit sind, ihre Kräfte, Wissen und Zeit dem Gemeingut zu widmen. Dazu gehört auch, das Gedenken an die Heimatarmee und den Polnischen Untergrundstaat aufrecht zu erhalten.
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Siehe auch
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